Moravské Knínice

Die Gemeine Moravské Knínice liegt etwa 18 km nordwestlich von Brno in leichter Hanglage auf einer Meereshöhe von 267,94 m und gehört geographisch zum Brünner Bergland. Einst maß die Gemarkung der Gemeinde 2 026 ha und reichte bis zur Brünner Talsperre, die heutige Gemeindefläche beträgt 1 239 ha. Die Gemeinde ist Mitglied des Wasser- und Abwasserverbands Tišnov und der Mikroregion Kuřimka. Für die Verkehrsanbindung des Ortes sorgt der Verkehrsverbund des Bezirks Südmähren.

Geschichte des Ortes

Zeugnisse menschlicher Besiedlung des Gebiets reichen bis in die Altstadtzeit zurück. Die älteste schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1235, mit der Papst Gregor IX. das Zisterzienserkloster in Předklášteří bei Tišnov unter seinen Schutz nahm. Hier erwähnt der Papst den Ort Chieniz als Besitztum des Klosters.

Im Jahr 1418 verleiht der böhmische König Wenzel IV. Knínice als Lehen an Johann von Lomnitz für dessen treue Dienste. Das Attribut „Mährisch“ erscheint erst ab 1437. Im Jahr 1519 gehört bereits der ganze Ort zur Herrschaft Veveří.

Von der Bedeutung des Ortes zeugt auch die Existenz eines Gemeindesiegels, das eine Pflugschar und ein Rebmesser zeigte. Diese Symbole finden sich auch im heutigen Wappen der Gemeinde wieder.

Inmitten des Ortes steht die denkmalgeschützte Margaretenkirche, ein gotischer Bau aus dem Jahr 1366. Bis 1562 war Knínice eine eigenständige Pfarrgemeinde, dann wurde sie mit der Pfarrgemeinde Kuřim vereinigt. Im Chor der Kirche haben sich wertvolle Fresken erhalten, der Turm birgt zwei Glocken aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Ein bemerkenswertes Bauwerk ist die 1862 errichtete Kapelle St. Kyrill und Methodius, die ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Das Altarbild zeigt die Ankunft der Brüder Kyrill und Methodius im mährischen Velehrad zu Zeiten König Rostislavs im Jahre 863.

Am östlichen Ortseingang findet sich die Kapelle des hl. Johannes von Nepomuk, die hier im Jahr 1856 erbaut wurde.

Ältester der Öffentlichkeit dienender weltlicher Bau des Ortes war das ursprüngliche Schulhaus aus dem Jahr 1811. Das Gebäude fiel jedoch 1860 zusammen mit zahlreichen weiteren Häusern einem Großbrand zum Opfer. Die neue Schule wurde 1882 in der Ortsmitte neben der Kirche errichtet, ursprünglich als eingeschossiger Bau, heute besitzt sie noch ein weiteres Stockwerk. Der Ort besitzt auch einen Kindergarten, der in den sechziger Jahren erbaut wurde. Die Grundschule wird von Schülern der 1. bis 5. Klasse besucht, sie bietet auch einen Speisesaal und einen Schulhort. Ab der 6. Klasse besuchen die Kinder die Schulen der umgebenden Orte.

Das Leben in der Gemeinde

Ein nicht allzu glückliches Datum in der jüngeren Geschichte war für Moravské Knínice der 1. Juli 1980. An diesem Tag erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Kuřim, und aus der selbständigen Gemeinde wurde ein bloßer Stadtteil. Dieser Zustand dauerte bis 1990 an, als Moravské Knínice am 1. März seine Selbständigkeit wiedererlangte.

Heute pendeln fast 80 % der berufstätigen Einwohner zur Arbeit nach außerhalb der Gemeinde, da sich direkt hier kein größerer Arbeitgeber befindet. Im Ort gibt es einen Gartenbaubetrieb, einen Heizungs- und Installateurbetrieb, einen Elektrikerbetrieb, eine Baufirma, einen Landwirtschaftsbetrieb, Handwerksbetriebe der Holzverarbeitung und Möbelproduktion, eine Autowerkstatt, eine Schnapsbrennerei und viele weitere.

Örtliche Infrastruktur

Das gesamte bebaute Gemeindegebiet ist an das Wasserleitungs-, Kanalisations- und Gasnetz angeschlossen, verfügt über Zugang zum Kabelfernseh- und Telefonnetz, besitzt öffentliche Beleuchtung und einen Ortsfunk. Zur öffentlichen Infrastruktur zählen auch ein Gasthaus, ein Gemischtwarenladen, eine Bibliothek, eine Turnhalle, Plätze für Fußball, Tennis und Volleyball sowie ein Biergarten am Waldrand.

Vereine

  • Turnverein SOKOL Moravské Knínice
  • Sportklub Moravské Knínice (Fußball)
  • Jagdverein SYCHROV
  • Anglerverband
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Junák – Tschechischer Pfadfinderverband
  • Zimbalkapelle Kyničan mit Männerchor

Wiederbelebung der Kulturtraditionen

Nach der Wiederherstellung der selbständigen Gemeinde im Jahr 1990 bemühte sich eine Gruppe junger Menschen aktiv, die Tradition der Trachtenfeste am Margareten- und am Martinstag neu zu beleben. Von Zeitzeugen ließen sie sich die einzelnen Teile der örtlichen Tracht beschreiben, und nach Konsultationen mit den Spezialisten des Ethnographischen Museums in Brno wurde 1995 die Tracht rekonstruiert.

Naturbesonderheiten

Auf der Gemarkung der Gemeinde befindet sich eine ganze Reihe herausragender Biotope. Es handelt sich um Naturstandorte, die der Vermehrung der unterschiedlichsten Tierarten dienen (Sumpfbiotope, Steppenstandorte mit Populationen wärmeliebender Insekten), oder um Weiden und andere Pflanzengemeinschaften.

Für Besucher

Die Gemeinde kann mit einem regen Kultur-, Gesellschafts- und Sportleben aufwarten. Zu den alljährlich wiederkehrenden Veranstaltungen zählen Bälle, der Kinderkarneval, das Faschingsfest mit Beisetzung des Kontrabasses, Schnapsverkostungen, die Hexennacht, Theaterauftritte der Laienbühne, ein Musikfestival, das Margareten- und das Martinsfest, das Fällen des Maibaums, der Tag der Gemeinde, Badminton-, Tennis- und Tischtennisturniere, Wettbewerbe im Schrotschießen, der Volkswandertag „Maikäferjagd“, Pétanque- und Leichtathletikturniere, ein Turnerfest, ein Wettbewerb im Drachensteigen, Radrennen, ein Tag der Kinder und der Pferde, der Hubertusritt oder ein Hochsprungwettbewerb.

Wir laden Sie ein zu einem Besuch unserer Gemeinde und ganz besonders des traditionellen Margaretenfests, bei dem Sie einen ganzen Dorfplatz voll bunter Trachten, Gesang und Volkstänzen erleben können.

Informationen zum aktuellen Geschehen in der Gemeinde finden Sie unter www.moravskekninice.cz